Tag 7
Heureka, rief Archimedis als er in der Wanne sitzt und ihm eine geniale Idee kommt. Viele Jahrhunderte später, nämlich im Jahr 1932, hat auch der Songschreiber Fred Coots so einen Moment, allerdings nicht in der Badewanne, sondern in einer U-Bahn und die ist auch nicht in Athen, sondern in New York. Bereits auf dem Weg zu einem Musikverleger schreibt er noch schnell ein Weihnachtslied für Kinder. Er kritzelte es auf einen Briefumschlag und weiß, es wird ein Hit werden. Heureka.
Leider sieht der Verlag es anders. Macht nichts, er geht zum nächsten…erfolglos.
Fred Coots hat Kontakte in die New Yorker Jazz-Szene. Er haut Orchester-Leiter, Sänger und Sängerinnen an. Es hilft nichts, alle finden den Song albern und kindisch.
Zwei Jahre später,1934, er ist hartnäckig geblieben, findet er einen Fan in der Frau von Eddie Cantor. Eddie ist zu jener Zeit ein prominenter Entertainer mit einer eigenen Radioshow. Seine Frau überzeugt ihn, das Lied in seiner Show zu spielen. Am nächsten Tag, es sind nur noch vier Wochen bis Heiligabend, werden 100 000 Notensätze verkauft. Das entspricht heute ungefähr einer halben Millionen Downloads. Es war also ein fantastischer Erfolg. Der sich fortsetzte. Dieses Weihnachtlied gehört bis heute zu den größten wirtschaftlichen Erfolgen der amerikanischen Musikgeschichte, sagt Wikipedia. Ich kann es mir vorstellen, denn ich kenne niemanden der es nicht kennt und es läuft in fast jedem amerikanischen Weihnachtsfilm.
